"Windsurfen ist wie Skifahren"

Dann, wenn die Wellen hoch werden und der Wind mit mehr als fünf Windstärken ins Segel bläst, findet er das Windsurfen so richtig spannend. Ähnlich reizvoll wie Skicross, wo sich je nach Parcours meterhohe Schanzen und Steilkurven aneinanderreihen und den Sportler voll und ganz fordern. Martin Fiala, 42, war früher DSV-Weltcupabfahrer, dann Skicrosser und feierte bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver seine olympische Premiere, aber zugleich auch seinen Abschied als aktiver Wettkampfsportler. Jetzt will er im Winter mehr Freeriden und im Sommer, wenn er nicht gerade in seiner Allgäuer Wahlheimat in den Bergen unterwegs ist, wieder mehr auf sein geliebtes Board. Windsurfen, das sich Fiala selbst zuerst an einem kleinen See, dann am Gardasee und an der Nordsee beigebracht hat, sieht er als ähnlich vielseitigen Sport an wie das Skifahren. „Die Faszination des Gleitens haben beide Sportarten gemeinsam. Darüber hinaus ist bei beiden das Naturerlebnis ein für mich sehr wichtiger und starker Aspekt. Auch koordinativ profitiert man in beide Richtungen“, meint der studierte Sportwissenschaftler. Zu seinen bevorzugten Surfrevieren gehören in Deutschland die Ostseeinsel Fehmarn, Hvide Sande in Dänemark und vor allem El Medano auf seiner Lieblingsinsel Teneriffa, wo er sich im letzten Jahr zehn Wochen konditionell auf Olympia vorbereitet hat und auch diesen Sommer verbringen wird. Persönliches Windsurf-Highlight war aber für ihn ein Windsurf-Trip durch die USA entlang des Highway Number One mit spektakulären Erlebnissen auf dem Columbia River, einem Fluss, wo die Wellen bis zu drei Meter hoch werden und das Höhelaufen wegen der Flussströmung nicht notwendig ist.
Ob er, der nach einem schweren Autounfall 2008 mit seinem Comeback als olympischer Skicrosser gezeigt hat, dass er sportliche Ziele mit sehr großem Einsatz verfolgt, auch auf dem Board noch Besonderes anstrebt? „Nein“, meint Fiala. „Ich will einfach nur mit guten Freunden möglichst viel Zeit auf dem Wasser verbringen und bin dankbar für jeden Tag, wo ich die Faszination dieses Sports erleben darf.“ Möglichst oft bei jeden Verhältnissen zum Windsurfen zu gehen, rät er übrigens auch allen, die diese Sportart erlernen wollen. Mehr unter http://www.martin-fiala.blogspot.com/ Petra Rapp