Nordische Kombination: Lange holt Einzelsilber und Team-Gold in Slowenien

Jakob Lange (vorne)
Am letzten Februarwochenende fanden im slowenischen Ziri und Pokljuka die Europäischen Skispiele im nordischen Bereich statt. Die Alpenländer können ihre jeweils sechs stärksten Athleten zu diesen Wettkämpfen schicken. In der Nordischen Kombination war der 16jährige Jakob Lange vom heimischen WSV Kiefersfelden, der in der J17 Klasse startet, für den Deutschen Skiverband nominiert. Der aktuelle, zweifache Deutsche Meister, der sich seit Wochen in bestechender Form befindet und seinen schweren Trümmerbruch der linken Hand vollständig auskuriert hat, konnte erneut überzeugen.

Im Sprungwettbewerb in Ziri auf der K-60m-Schanze siegte Tom Lubitz vom VSC Klingenthal, C-Kader-Mitglied des DSV. Er erreichte ausgezeichnete 64 Meter. Jakob Lange konnte auf der Schanze mit 61,5 Metern zwar nicht ganz mithalten, punktete aber dafür mit einem perfekten Telemarkaufsprung und ausgezeichneten Haltungsnoten zwischen 18,0 und 18,5. Er platzierte sich so mit knappem Rückstand auf dem fünften Platz, für ihn als ausgezeichneten Langläufer eine tolle Ausgangssituation. Mit zu den Favoriten zählte auch der Österreicher Paul Gerstgraser, ebenfalls C-Kader Athlet und regelmäßiger Starter bei den Continental-Cup-Wettbewerben im Senioren-Bereich. Im Langlaufwettbewerb ging es dann bei frühlingshaften Temperaturen um 17 Grad auf die Biathlon-WM-Strecke nach Pokljuka. Jakob Lange forcierte von Anfang an das Tempo und schloss bereits nach rund 1,5 der 7,5 zu laufenden Kilometer zum Führenden Tom Lubitz auf. Nun waren mit Jakob Lange und Paul Gerstgraser zwei der besten Langläufer unter Europas Kombinierern in dieser Altersklasse im direkten Duell um die Goldmedaille in der Loipe. Es entwickelte sich ein von Taktik geprägtes Geplänkel mit Zwischensprints und Stehversuchen, ähnlich wie beim Bahnradsport. Nach einem fulminanten, langgezogenen Endspurt holte sich der Österreicher knapp vor Jakob Lange die Goldmedaille. Dritter wurde Phillip Kreuzer, ebenfalls aus Österreich.

Am Tag darauf beim Team-Wettbewerb war das Team aus Österreich erneut aufgrund seiner Laufstärke in der Favoritenrolle. Bei Regen und schwierigsten Bedingungen hatte das gesamte Starterfeld beim Springen Probleme. Das Team DSV 1 mit den Startern Paul Hanf und Tom Lubitz vom Stützpunkt des VSC Klingenthal, Dominik Schwaar aus Oberwiesenthal und Jakob Lange vom CJD Berchtesgaden, konnte sich mit einem knappen Vorsprung von 19 Sekunden auf das Team Austria 1 durchsetzen. In der Staffel wurde Jakob Lange als Schlussläufer gesetzt. Im Rennen über vier Mal drei Kilometer liefen aber alle deutschen Starter so stark, dass das Team beim Wechsel zu Jakob Lange als Schlussläufer bereits rund eine Minute Vorsprung hatte. So konnte der Inngauer sich darauf beschränken, nach hinten abzusichern und den Sieg des DSV-Teams mit großem Vorsprung nach Hause zu laufen.

Kommendes Wochenende wartet im französchischen Chaux-Neuve das Alpencup-Finale und Mitte März das Deutschlandpokalfinale beim SC Oberstdorf auf Jakob Lange, bei dem er im Moment die Gesamtwertung anführt. Petra Rapp