„Ich weiß, dass ich mehr kann“ - Pia Widmesser in Verbier Sechste, Tom Leitner nach Sturz auf Rang 14.


Pia Widmesser, Foto Rapp
8500 begeisterte Zuschauer am Hang und über 40.000 Zuschauer im Livestream waren  am vergangenen Wochenende beim 17. Xtreme Verbier dabei, der bei strahlendem Sonnenschein  stattfand. Als einzige deutsche Freeskier waren beim Finale der Swatch Freeride World Tour 2012 Pia Widmesser aus Kiefersfelden und Tom Leitner aus Traunstein am Start.

Am Bec des Rosses (3.222 m) wartete ein 500 Höhenmeter langer, extrem steiler, felsiger und technisch anspruchsvoller Hang auf die Snowsportler. Im Kampf um den Weltmeistertitel gingen sie bei schwierigen Schneeverhältnissen an ihre Grenzen und zeigten im felsigen Areal eindrucksvolle Runs. Freeski-Weltmeister und Sieger der Swatch Freeride World Tour 2012 wurde bei den Herren Reine Barkered (SWE) und bei den Damen Christine Hargin (SWE). Bei den Snowboardern siegten Jonathan Charlet (FRA) und Maria DeBari (USA).

Bec de Rosses von oben, Foto Liz
„Verbier war für mich immer der Event, bei dem ich einmal im Leben dabei sein wollte“, meinte Pia Widmesser nach dem Rennen, bei dem sie am Ende Sechste wurde und nicht so recht zufrieden war. „Zur Face Inspection durften wir nach oben an den Start gehen. Der erste Blick hinunter ins Tal war atemberaubend und ziemlich Respekt einflößend. Am Wettkampftag ging es wieder den einstündigen Marsch zur Schulter des Berges. Ich brachte zum Frühstück keinen Bissen hinunter. Oben war ich deshalb ziemlich erledigt und extrem nervös“, erzählt sie. „Ich hatte auch nur sehr wenig Zeit, mich auf meinen Run vorzubereiten und habe mir eine Line ausgesucht, die so keine andere vorher gefahren war. Es war dann leider kein guter Run.“ Pia Widmesser kämpfte mit Triebschnee, fuhr laut eigener Aussage mangels Erfahrung dann zu langsam und stürzte später auch noch. Das persönliche Saisonfazit der Kiefersfeldenerin, die in der Gesamtwertung am Ende Siebte wurde: „Ich weiß, dass ich mehr kann. Trotzdem bin ich stolz, beim Finale dabei gewesen zu sein und hoffe, nächstes Jahr noch einmal bei der Freeride World Tour starten zu dürfen.“

Tom Leitner in Verbier, Foto FWT
Auch für Tom Leitner lief es nicht optimal in Verbier. Er wurde für einen mutigen Freestyle-Sprung nicht belohnt, stürzte und landete auf Platz 14. „Ich bin trotzdem zufrieden mit meinem Run. Ich bin ans Limit gegangen, habe was riskiert und eigentlich mein Skikönnen gezeigt. Ein Sturz ist halt leider immer drin.“ Im Gesamtklassement der Freeride World Tour 2012 kam Leitner auf Rang 15 und erreichte damit sein persönliches Saisonziel, eine Top-Ten-Platzierung, nicht. „Da wäre schon mehr drin gewesen, aber ich bin zu oft gestürzt. Ich bin aber immer meinem Stil treu geblieben und habe versucht, progressiv zu fahren. Deshalb bin ich nicht allzu enttäuscht und zuversichtlich für die nächste Saison“, meint der sympathische Traunsteiner und hofft auf eine Wildcard für 2013. Jetzt fliegt er im April erst einmal nach Alaska zum Freeriden. Ganz ohne Wettkampfstress. Weitere Infos unter www.freerideworldtour.com. Petra Rapp