Linus Witte gewinnt Slalom-Bronzemedaille - Überzeugender Auftritt bei der Junioren-Weltmeisterschaften in Kanada

Linus Witte, SC Aibling
"Jetzt gehen wir erst einmal mit unserem mega DSV-Team ein wenig feiern“, sagt Linus Witte (20) vom SC Aibling auf der Sprachnachricht kurz nach dem Gewinn der Bronzemedaille beim abschließenden Slalom der alpinen Junioren-Weltmeisterschaften vergangenen Mittwoch im kanadischen Panorama. Damit hat sich der junge Inngauer einen ganz großen Traum erfüllt. Das alpine Talent, das auch im Europacup zuletzt mit einem elften Platz im Slalom in Schweden überzeugt hat (wir berichteten), wollte nämlich unbedingt mit einer Medaille bei seinen letzten Junioren-Weltmeisterschaften nach Hause kommen.

Elfter im Super-G
Dabei hat alles gar nicht so gut angefangen in Kanada. Das Wetter war bei der Ankunft relativ schlecht und man befürchtete schon, die Wettkämpfe könnten gar nicht stattfinden. Doch nach zwei Tagen wurden Wetter wie Pisten besser. Im Super G am Montag wurde Linus Witte Elfter. „Für mich ohne wirklich viel Training in dieser Disziplin ein super Ergebnis, auf das ich auch sehr stolz bin“, sagt Witte. Im Kombislalom einen Tag später, wo er mit zum engeren Favoritenkreis gehörte, lief es dann nicht so gut. Mit Rang 14 war er nicht wirklich zufrieden und beschloss gemeinsam mit seinen Trainern, eine Wettkampfpause einzulegen und sich dann ganz auf den Slalom zu konzentrieren. Was sich lohnen sollte.

Extrem aufgeregt vor dem Slalom
Bereits beim Einfahren zum Slalom hat er sich sehr gut gefühlt, sagt er, „aber ich war doch sehr aufgeregt.“ Bei der Besichtigung des ersten Laufes bei minus 17 Grad, aber strahlendem Sonnenschein, hat er aber schon gemerkt, dass die Vorzeichen ganz gut stehen, auch wenn im Slalom immer alles passieren kann. „Der Lauf war toll, voll zum Angreifen. Ich habe aber dann doch im Flachen kleinere Fehler gemacht und war nach dem ersten Durchgang Vierter, aber mit nur knapp zwei Zehntel Rückstand aufs Podest. Ich war zufrieden.“ Im zweiten Durchgang galt dann für ihn nur noch eins: „Volle Attacke, ich wollte unbedingt eine Medaille! Der Trainer hat mir geraten, ich soll mich nur aufs Skifahren konzentrieren. Das habe ich versucht.“ Er hat dann aber doch einige Fehler gemacht, aber sein ganzes Herzblut reingesteckt und gekämpft bis zum Schluss, erzählt er. „Als dann im Ziel die eins aufleuchtete und sich alle Freunde vor Ort riesig freuten, war ich sehr erleichtert. Als ich dann einen noch überholen konnte und den Sprung auf das Podest geschafft habe, war es einfach nur noch ein unbeschreibliches Gefühl!“ Witte war am Ende 1,14 Sekunden hinter dem Sieger Stehen Olsen aus Norwegen. Silber ging mit nur 13 Hundertstel Vorsprung auf Witte an Ax Fabian aus Schweden.

Das  erfolgreiche DSV-Team bei der JWM
„Die ganze Reise nach Kanada war supercool. Wir waren so ein tolles Team, Freunde waren auch hier und ich hab‘ das alles sehr genossen“, resümiert Witte. Die Freude ist ihm anzuhören. 

Die Feier am Mittwoch, bei dem das DSV-Team auch noch eine Silbermedaille von Emma Aicher im Riesenslalom der Juniorinnen feiern konnte, fiel allerdings nur kurz aus, denn der Rückflug wartete. Nach nur einem Tag Pause geht es für Linus Witte dann schon wieder weiter zum Europacup-Finale nach Soldeu in Andorra. 

Text: Petra Rapp
Fotos: DSV