Sieger Espen Bjørnstad (m.), Matteo Baud (l.) und Jakob Lange (r.) (c) LOC Klingenthal |
Am vergangenen weltcupfreien Wochenende war der Continental Cup (COC) in der Nordischen Kombination im sächsischen Klingenthal zu Gast. Mit Jakob Lange vom heimischen WSV Kiefersfelden, den Brüdern Jonathan und Benedikt Gräbert sowie Felix Brieden (alle WSV Oberaudorf) aus dem DSV Juniorenkader waren vier Athleten des SV Inngau am Start.
Während Jakob Lange bereits beim COC im finnischen Kusamo mit einem 3. Platz aufhorchen ließ und dadurch erneut den zusätzlichen Weltcupstartplatz für den DSV absicherte, ging es für die Junioren des WSV Oberaudorf darum, sich in einem sehr starken Herrn-Starterfeld zu behaupten und Erfahrung zu sammeln. In Klingenthal waren 60 Athleten aus 14 Nationen mit dabei, darunter das gesamte Weltcupteam Frankreichs mit Matteo Baud und Laurent Mühlethaler. Auch Norwegen schickte mit den aktuellen Team-Olympiasiegern Espen Andersen und Espen Björnstadt sowie den laufstarken Skoglund-Brüdern starke Athleten.
Wechselhafter erster Wettkampftag
Es sollte allerdings aufgrund der stürmischen Wettervorhersage ein sehr turbulentes Wochenende werden. Jakob Lange kam dabei seine langjährige Wettkampferfahrung zugute. Während er im Trainingssprung praktisch keinen Wind hatte, wechselte es danach permanent. Beim provisorischen Wettkampfsprung erreichte er mit Wind von vorne eine sehr gute Weite von 139,5 Metern und sicherte sich damit den fünften Platz. Jonathan Gräbert kam auf 119,5 m und den 14. Platz. Benedikt Gräbert und Felix Brieden platzierten sich auf den Plätzen 31. und 32.
Im anschließenden Wettkampfsprung für das Compact Race wurde das Wetter immer turbulenter. Jakob Lange hatte die schlechtesten Windbedingungen aller Teilnehmer, kam so auf 117,5m und war damit zweitbester DSV-Springer. Der 15. Platz bedeutete allerdings einen Rückstand von 48 Sekunden auf den führenden Franzosen Laurent Mühlethaler. Während Benedikt Gräbert leider aufgrund eines nicht regelkonformen Sprunganzuges disqualifiziert wurde, waren Jonathan Gräbert sowie Felix Brieden in diesem Wettkampfsprung nicht am Start.
Der laufstarke Inngauer Jakob Lange musste beim anschließenden 7,5 km Lauf bei sehr stumpfen Bedingungen auf einer flachen Wettkampfstrecke folglich wieder einmal eine Aufholjagd starten und arbeitete sich Platz für Platz nach vorne. Im Teamwork mit den Skoglund-Brüdern, die wie Jakob Lange bereits mit Bestzeiten im Weltcup aufhorchen ließen, sowie dem Norweger Flatla gelang es Jakob Lange, sich kurz vor dem Ziel auf Platz 3 vorzulaufen. Im Zielsprint mit Aleksander Skoglund, der Laufbestzeit lief, reichte es dann nicht mehr ganz für den zweiten Platz. Der Norweger wurde Zweiter, sein Bruder Andreas Skoglund feierte einen Start-Ziel-Sieg.
Sturm-Böen am zweiten Wettkampftag
Nachdem am zweiten Tag aufgrund starker Sturmböen kein Sprungwettbewerb möglich war, setzte man den provisorischen Wettkampfsprung vom Vortag als Wettkampfsprung ein. Für Jakob Lange diesmal ein Vorteil. Seine 139,5 Meter verschafften ihm eine sehr gute Ausgangslage für den folgenden 10-Kilometer-Lauf. Dort lief der Norweger Björnstadt, der bereits einmal Team-Weltmeister sowie Team-Olympiasieger von der Großschanze war, vorneweg. Dahinter ging das komplette französische Weltcupteam mit den starken Springern Baud, Heinis und Mühlethaler ins Rennen. An Position Fünf folgte Jakob Lange vor den zwei Norwegern Ottesen und Flatla.
Während aufgrund des großen Vorsprungs schnell klar war, dass weder Björnstadt noch Baud einzuholen waren, ging es relativ schnell darum, sich im Kampf um den dritten Platz zu positionieren. Jakob Lange attackierte den drei Sekunden vor ihm gestarteten Mühlethaler, lief gemeinsam zum nächsten Franzosen Heinis auf und machte weiter Druck. Heinis riss aus dieser Gruppe ab und konnte nicht mehr folgen. Nun lief Lange und Mühlethaler rund sieben Kilometer gemeinsam. Auf dem letzten Kilometer konnte sich Jakob Lange von Mühlethaler absetzen und kam erneut als Dritter ins Ziel. Jonathan Gräbert, noch in der Juniorenklasse, erreichte einen bemerkenswerten 16. Rang. Benedikt Gräbert und Felix Brieden belegten ebenfalls mit guter Leistung die Plätze 31. und 38. Der Wettbewerb am Sonntag musste dann wegen starker Sturmböen ersatzlos gestrichen werden.
Mit diesen beiden weiteren Podestplätzen übernahm Jakob Lange überlegen die Führung in der Gesamtwertung des diesjährigen Continental Cups. Er erkämpfte sich zudem ein Startrecht für den anstehenden Heimweltcup im Rahmen des Schwarzwaldpokals am kommenden Wochenende in Schonach. Petra Rapp