“Ausdauersport war schon immer mein Ding”

Foto: Mayer
Der 19jährige Brannenburger Fabian Alraun war eines der hoffnungsvollsten Langlauftalente im SV Inngau und Mitglied im DSV-Nachwuchskader. Er wechselte zu den Läufern und gilt jetzt als eines der ganz großen Berglauftalente Deutschlands. Wir sprachen mit ihm.
Redaktion: Du hast regional den Brünnsteinlauf gewonnen, letzte Woche den Heuberglauf. Mit der deutschen Mannschaft bist Du vor kurzem in Slowenien sogar Junioren-Vizeweltmeister im Berglauf geworden. Dein sportlich bisher größter Erfolg?
Alraun: Ja, auf alle Fälle. Im Einzel bin ich mit dem neunten Platz auch überglücklich. Aber ein Erfolg mit der Mannschaft ist immer etwas besonderes, weil man sich im Team auch zusammen freuen kann. An dem Tag hat einfach alles gepasst!
Redaktion: Du warst auch ein sehr begabter Langläufer, Mitglied im DSV-Nachwuchskader. Wann und warum hast Du zu den Läufern gewechselt?
Alraun: Ich war in meiner Kindheit schon begeisterter Leichtathlet und bin im Sommer immer mal wieder wettkampfmäßig gelaufen. 2008 hatte ich dann am Hochfelln ein sehr gutes Rennen und wurde in die Berglaufnationalmannschaft des DLV aufgenommen. Da hat mich die Freude am Laufen dann wieder vollends gepackt und ich hab mich entschieden, sportlich nur noch diesen Weg zu gehen. 2009 wechselte ich deshalb zum PTSV Rosenheim. Nach einer doch schwierigen Umstellungsphase läuft es jetzt für mich recht gut. Zu verdanken habe ich das wahrscheinlich auch meinem Trainingspartner John Mooney.
Redaktion: Was fasziniert Dich am Berglauf besonders?
Alraun: Die enge Verbindung mit der Natur und der Kampf gegen die Gegner, gegen sich selbst und den Berg. Bergläufe sind ein tolle Abwechslung im Laufalltag.
Redaktion: Läufst Du auch Rennen in der Ebene?
Alraun: Ich bin heuer eigentlich viel auf der Bahn gelaufen, unter anderem auch die Deutsche Jugendmeisterschaften über 3000m und 5000m. Läufe auf der Ebene sind wichtig, um die Geschwindigkeit laufen zu können. Auch Crossrennen machen mir sehr viel Spaß und sind wichtige Grundlage für meine Erfolge am Berg.
Redaktion: War Ausdauersport schon immer „Dein Ding“?
Alraun: Ja. Ich habe sehr früh mit Sport angefangen, bin mit drei Jahren schon auf Langlaufski gestanden. Ich habe viele Sportarten ausprobiert, unter anderem auch Fußball und Tennis. Bei den Ausdauersportarten habe ich mich aber immer sehr wohl gefühlt und mich dann darauf spezialisiert.
Redaktion: Wie viel trainierst Du in der Woche?
Alraun: Ohne Training geht natürlich gar nichts im Sport. Ich lege aber im Training nach wie vor großen Wert auf Abwechslung, gehe auch viel Radfahren und im Winter weiter zum Langlaufen. Der Trainingsumfang ist abhängig vom Wettkampfplan, enthält aber vor allem im Sommer viele intensive Einheiten.
Redaktion: Was machst Du sonst?
Alraun: Ich habe im Mai mein Abitur an der Christophorusschule in Berchtesgaden gemacht und bin seit Juli bei der Bundeswehr in Mittenwald. Parallel dazu habe ich ein Fernstudium in BWL begonnen.
Redaktion: Wer sind Deine sportlichen Vorbilder?
Alraun: Jonathan Wyatt und Kenenisia Bekele.
Redaktion: Was ist Dein sportlicher Traum?
Alraun: Meinen sportlichen Traum habe ich mir, wenn auch unerwartet, mit der WM-Medaille sicherlich mehr als erfüllt. Dennoch bleiben noch Ziele für die Zukunft, z.B. eine EM Medaille im Herrenbereich im Berglauf oder auch die Qualifikation für die U23 Europameisterschaften über 3000m Hindernis oder auch im Crosslauf.
Redaktion: Wie sehen Deine sportlichen Pläne weiter aus?
Alraun: Ich werde die Saison noch mit ein paar Wettkämpfen ausklingen lassen. Dann geht schon wieder die Vorbereitung für die nächste Saison los. Dort steht dann das erste Jahr bei den Herren an. Hier die Qualifikation für die Berglauf-EM/WM zu schaffen, wäre klasse. Petra Rapp