Endlich wieder fit - Veronika Staber startet in den USA in die diesjährige Weltcupsaison.

V. Staber, Foto: Rapp
Viele haben sie vermisst beim Weltcupauftakt Mitte Oktober in Sölden. Veronika Staber vom WSV Samerberg wäre auch verdammt gerne dabei gewesen. Doch die amtierende Deutsche Riesenslalommeisterin war – wieder einmal – verletzt.

In den letzten Trainingstagen in Neuseeland hat es Staber, die in dieser Saison in die LG 1a aufgerückt ist, erneut erwischt. Bei einem unsauberen Schwung hat es sie nach hinten gedrückt und ihr bereits mehrfach operiertes, lädiertes Knie einmal mehr einen Schlag bekommen. Dann beim Training in Saas Fee noch ein zweiter Schlag. Sie ignorierte die immer stärker werdenden Schmerzen, trainierte trotzdem weiter und bezahlte ihren Einsatzwillen und Ehrgeiz mit einer Entzündung im Knie. Es folgten sechs Wochen Pause mit viel Aufbautraining in der Sportschule in Bad Endorf und Therapie am Schliersee sowie bei Volker Müller in Bayrischzell. Seit vergangener Woche trainiert Staber nun wieder im Schnee und ist komplett schmerzfrei. „Das war mir eine Lehre. Ich muss einfach noch besser auf meinen Körper hören und vielleicht auch ein bisschen gelassener werden. Auch, wenn man noch so gut drauf ist und es unbedingt schaffen will, man darf nichts übertreiben und kann einfach nichts erzwingen“, meint die 24jährige, die sich im DSV-Team vor allem mit der laut Staber extrem willensstarken Victoria Rebensburg und mit Lena Dürr sehr gut versteht und mit beiden gerne das Zimmer teilt.

Beim Training im Mölltal lief es schon wieder richtig gut und Veronika Staber war zeitlich bei den Trainingsläufen extrem schnell. „Das ist vielleicht mein ganz großer Vorteil, dass ich eigentlich mit relativ wenig Trainingsaufwand sofort wieder an meine Leistungen anknüpfen kann“, sagt Staber. Das hätte sie jetzt auch sehr gerne im Rennen gezeigt, doch leider wurden die Weltcuprennen in Levi (Finnland) wegen Schneemangels abgesagt. „Das ist extrem schade, weil mir der Hang in Levi sehr gut liegt.“

Am 14. November startet Staber zu den Überseerennen. „Wir trainieren zuerst in Vail und fahren dann weiter zu den Rennen nach Aspen (Slalom und Riesenslalom). Vielleicht fahre ich nach den Weltcuprennen drüben noch ein paar „Nor-Am“-Slalomrennen, die mit Europacup-Rennen vergleichbar sind, um meine FIS-Punkte im Slalom zu verbessern.“ Weiter will sie vorerst nicht planen. Hofft, dass sie jetzt einfach mal verletzungsfrei durchfahren und ihr Potential auch zeigen kann. „Da gehört einfach auch eine Menge Glück dazu. Es muss halt alles genau passen, um ganz vorne reinzufahren.“ Konstant im Slalom und Riesenslalom unter die besten 30 im Weltcup zu fahren, ist das Saisonziel der sympathischen Törwangerin, die in Rosenheim für die Wahl zur „Sportlerin des Jahres“ nominiert ist. „Die Nominierung hat mich total überrascht und sehr gefreut.“ Wer weiß, vielleicht darf sich Staber am kommenden Samstag, 12. November, bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses bereits über einen Treppchenplatz freuen. Es wäre ein schöner Start in eine hoffentlich erfolgreiche Saison für die junge Samerbergerin. Petra Rapp