Rottmoser siegt - Rosenheimer Skibergsteiger beim ISMF Weltcup La Pitturina im Sprint nicht zu schlagen
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Sepp Rottmoser, Foto DAV |
Den Auftakt zum Rennwochenende machte diesmal der Sprint
am Freitag – eine der zwei einzigen Möglichkeiten für Sepp Rottmoser in dieser
Weltcupsaison in seiner Paradedisziplin zu glänzen. Die Strecke auf der Piste
in Sappada war ungewöhnlich lang und steil und wartete mit einer technisch sehr
anspruchsvollen Abfahrt auf, die streckenweise fast schon an eine
Skicross-Piste erinnerte. Nachdem einige Läufer auf der Abfahrt wilde Stürze
hinlegten, wurde die Strecke noch einmal entschärft. Sepp Rottmoser lief in jeder Runde Bestzeit
und auch Palzer marschierte locker über alle Runden durch bis ins Finale. Vom
Start weg dominierten die beiden das Rennen und gaben die Führung bis ins Ziel
nicht mehr ab. Erstmals standen damit zwei deutsche Herren auf dem Podium eines
ISMF-Weltcups. Platz drei ersprintete sich der Franzose William Bon Mardion.
Am Tag darauf stand dann das Individual-Rennen an: 1700
Höhenmeter verteilt auf eine ungewöhnlich lange Strecke mit sehr vielen flachen
Passagen warteten auf die Läufer. Streckenweise erinnerte die Strecke eher an
ein Langlaufrennen. Hier war gutes Wachs angesagt. Viele kämpften auch mit
Stollen an den Fellen. Keine leichten Bedingungen also – aber trotzdem biss
sich Toni Palzer erneut an der Spitze fest. Den Sieg holte sich an diesem Tag
einmal mehr Weltmeister Kilian Jornet Burgada (ESP), der William Bon Mardion
und Damiano Lenzi (ITA) auf die weiteren Plätze verwies. Toni Palzer lief stark
und wurde Sechster. Sepp Rottmoser kam auf Rang 24 mit gut 11 Minuten Rückstand
auf Burgada.
Sepp Rottmoser zum Weltcup in Italien: "Ich ging
eigentlich ohne große Erwartungen in den Sprint. Aber: Geburtstag, Startnummer
1, amtierender Weltmeister der Disziplin - das waren schon ziemlich viele gute
Vorzeichen. Nachdem ich die Qualifikation als Zeitschnellster absolviert hatte,
wollte ich dann schon auch gewinnen. Die Länge mit knapp 4 Minuten war aber
nicht zu unterschätzen, da bisher die Sprintlänge auf ca 2,5 bis 3 Minuten lang
waren. Aber es lief dann alles perfekt für mich und ich freute mich riesig über
unseren Doppelsieg. Am Samstag lief es dann nicht so gut. Nach einem Skisturz
Anfang letzter Woche hatte ich auf der flachen Strecke Probleme mit meinen
Rücken und überlegte das Rennen zu beenden. Erst im letzten Anstieg ging es
wieder besser, so dass ich noch zwei Athleten überholen konnte. Ich bin froh,
dass ich das Rennen trotz erheblicher Probleme fertig gelaufen bin, das gibt
einen auch Wettkampfhärte."
Nach einer kurzen Pause in der Heimat ging es am Mittwoch für Rottmoser und Palzer zur EM nach Andorra. Aktuell
rangieren beide DAV-Läufer im Gesamtweltcup unter den Top 10: Toni Palzer auf Rang 5, Rottmoser auf 9, so
dass sich die beiden stärksten deutschen Skibergsteiger für Andorra berechtigte
Hoffnungen auf gute Resultate machen können. Leider wird in Andorra nur ein
reduziertes Programm angeboten werden: Erstmals stehen bei den Titelkämpfen nur
ein Individual und ein Vertical Race auf dem Programm. Komplette Ergebnisse zum
Weltcup/ Stand Gesamtweltcup: ismf-ski.org. Petra Rapp