Rottmoser siegt - Rosenheimer Skibergsteiger beim ISMF Weltcup La Pitturina im Sprint nicht zu schlagen

Sepp Rottmoser, Foto DAV
Der Weltcup in Sappada musste wegen der dortigen starken Schneefälle und der damit verbundenen Lawinengefahr kurzfristig um eine Woche verschoben werden. Für den DAV waren am vergangenen Wochenende wieder fast alle Kaderläufer am Start – lediglich Cornelius Unger (DAV Rosenheim) musste noch verletzungsbedingt pausieren. Neben Toni Palzer (Berchtesgaden), Sepp Rottmoser (Rosenheim) und Toni Lautenbacher (Tölz) durften mit Simon Kurz (Berchtesgaden) und Jakob Wessling (Friedrichshafen) auch zwei neue Jugendläufer Weltcupluft schnuppern.

Den Auftakt zum Rennwochenende machte diesmal der Sprint am Freitag – eine der zwei einzigen Möglichkeiten für Sepp Rottmoser in dieser Weltcupsaison in seiner Paradedisziplin zu glänzen. Die Strecke auf der Piste in Sappada war ungewöhnlich lang und steil und wartete mit einer technisch sehr anspruchsvollen Abfahrt auf, die streckenweise fast schon an eine Skicross-Piste erinnerte. Nachdem einige Läufer auf der Abfahrt wilde Stürze hinlegten, wurde die Strecke noch einmal entschärft.  Sepp Rottmoser lief in jeder Runde Bestzeit und auch Palzer marschierte locker über alle Runden durch bis ins Finale. Vom Start weg dominierten die beiden das Rennen und gaben die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Erstmals standen damit zwei deutsche Herren auf dem Podium eines ISMF-Weltcups. Platz drei ersprintete sich der Franzose William Bon Mardion.

Am Tag darauf stand dann das Individual-Rennen an: 1700 Höhenmeter verteilt auf eine ungewöhnlich lange Strecke mit sehr vielen flachen Passagen warteten auf die Läufer. Streckenweise erinnerte die Strecke eher an ein Langlaufrennen. Hier war gutes Wachs angesagt. Viele kämpften auch mit Stollen an den Fellen. Keine leichten Bedingungen also – aber trotzdem biss sich Toni Palzer erneut an der Spitze fest. Den Sieg holte sich an diesem Tag einmal mehr Weltmeister Kilian Jornet Burgada (ESP), der William Bon Mardion und Damiano Lenzi (ITA) auf die weiteren Plätze verwies. Toni Palzer lief stark und wurde Sechster. Sepp Rottmoser kam auf Rang 24 mit gut 11 Minuten Rückstand auf Burgada.

Sepp Rottmoser zum Weltcup in Italien: "Ich ging eigentlich ohne große Erwartungen in den Sprint. Aber: Geburtstag, Startnummer 1, amtierender Weltmeister der Disziplin - das waren schon ziemlich viele gute Vorzeichen. Nachdem ich die Qualifikation als Zeitschnellster absolviert hatte, wollte ich dann schon auch gewinnen. Die Länge mit knapp 4 Minuten war aber nicht zu unterschätzen, da bisher die Sprintlänge auf ca 2,5 bis 3 Minuten lang waren. Aber es lief dann alles perfekt für mich und ich freute mich riesig über unseren Doppelsieg. Am Samstag lief es dann nicht so gut. Nach einem Skisturz Anfang letzter Woche hatte ich auf der flachen Strecke Probleme mit meinen Rücken und überlegte das Rennen zu beenden. Erst im letzten Anstieg ging es wieder besser, so dass ich noch zwei Athleten überholen konnte. Ich bin froh, dass ich das Rennen trotz erheblicher Probleme fertig gelaufen bin, das gibt einen auch Wettkampfhärte."


Nach einer kurzen Pause in der Heimat ging es am Mittwoch für Rottmoser und Palzer zur EM nach Andorra. Aktuell rangieren beide DAV-Läufer im Gesamtweltcup unter den Top 10:  Toni Palzer auf Rang 5, Rottmoser auf 9, so dass sich die beiden stärksten deutschen Skibergsteiger für Andorra berechtigte Hoffnungen auf gute Resultate machen können. Leider wird in Andorra nur ein reduziertes Programm angeboten werden: Erstmals stehen bei den Titelkämpfen nur ein Individual und ein Vertical Race auf dem Programm. Komplette Ergebnisse zum Weltcup/ Stand Gesamtweltcup: ismf-ski.org. Petra Rapp