Sommerpause - Tipps zum richtigen Einlagern der Wintersportausrüstung

Foto Petra Rapp
Während die Winterenthusiasten eventuell noch das eine oder andere Osterschnäppchen weit oben im Firnschnee genießen oder für die Tourenfans jetzt die Zeit der Hochtouren beginnt, haben die meisten mit dem Winter schon länger abgeschlossen - oder ihn in dieser schneearmen Saison gar nie richtig sportlich angefangen. 

Wer seine Wintersportausrüstung jetzt endgültig in die Sommerpause schicken will, sollte das auch richtig machen, um damit dann im nächsten Winter wieder richtig Spaß zu haben. Unsere Redaktion sagt Ihnen, auf was Sie dabei achten sollten.


Foto Holmenkol
Ski brauchen Pflege
Sind die Kanten der Ski verschlissen, sind sie besonders leicht durch Flugrost angreifbar. Deshalb sollten die Kanten vor dem Einlagern mit einem Kantenschleifer abgezogen werden. Ebenso ist es sinnvoll, den Belag am Ende der Saison auszubessern. Riefen und Kratzer, über die in der Skisaison hinweggesehen wurde, können jetzt behandelt werden. Anschließend den Belag heiß mit Grundwachs wachsen. Dr. Conrad Götzel vom Skipflegespezialisten Holmenkol dazu: „Für Skifahrer, Snowboarder und Langläufer sollte Skipflege den gleichen Stellenwert einnehmen wie Hautpflege. Ein Skibelag trocknet genauso aus, wie unsere Haut und altert ohne Pflege wesentlich schneller. Eine Grundbehandlung mit Skiwachs sollte jeder Skifahrer am Saisonende vornehmen. Die Ski werden es ihm zum nächsten Saisonstart danken.“ Die Ski sollte man nach dem Wachsen auch nicht vom überschüssigen Wachs befreien, weil es so die Laufflächen über den Sommer konserviert und optimalen Schutz der Kanten gegen Oxidation bietet. Wer nicht selbst Hand anlegen kann oder möchte, kann seine Ski am Ende der Wintersaison auch zum Skiservice beim Sportfachhändler bringen. Wichtig ist es, dass die Ski in einem trockenen und kühlen Raum gelagert werden. Garage oder Gartenhaus sind im Sommer starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, was zur Bildung von Kondenswasser führen kann und die Kanten der Ski rosten lässt. Besser eignen sich trockene und geschlossene Räume im Keller. 

Bindungen einsprühen

Durch Schmutz können die Federn der Sicherheitsbindung so beeinträchtigt werden, dass sich die Auslösewerte ändern. Daher sollte die Sicherheitsbindung vor dem Einlagern der Ski mit Wasser gesäubert und die Mechanik mit einem Spezialspray eingesprüht werden. Von einem Entspannen der Feder rät der Deutsche Skiverband dringend ab! Das ist zwar einerseits sinnvoll, um die Federkraft zu erhalten und damit die Lebensdauer zu erhöhen, andererseits birgt es aber auch ein großes Risiko: Oft wird bis zum Anfang der neuen Saison vergessen, dass die Feder gelöst worden war und man setzt sich dann auf der Piste einer großen Gefahr aus, wenn die Bindung falsch auslöst. Als zentrales Bindeelement zwischen Mensch und Material sollte die Sicherheitsbindung generell vor dem nächsten Saisonstart vom Fachhandel überprüft werden. Über die Jahre können Schmierstoffe nämlich verharzen, was ebenfalls eine Änderung der Auslösewerte zur Folge hätte und damit ein Sicherheitsproblem darstellen könnte. „Ski und Bindungen sind so gebaut, dass sie auch über lange Jahre einen uneingeschränkten Fahrspaß ermöglichen", erklärt DSV-Sicherheitsexperte Andreas König. „Umso wichtiger ist es aber, dass insbesondere die Bindungen mindestens einmal pro Jahr vom Fachhandel überprüft werden. Denn ein nicht oder ein zu früh auslösender Ski kann zu einem Unfall führen.“

Foto Petra Rapp
Skistiefel vor Schimmelpilzen schützen
Skischuhe sind, unabhängig vom Hersteller und von der Qualität, leider immer auch ein Biotop für Schimmelpilze, die sich, haben sie sich erst einmal eingenistet, den Sommer über im weichen Innenschuh ausbreiten können. Deshalb sollten die Innenschuhe aus der Schale herausgenommen und getrocknet werden. Erst wenn Schale und Innenschuh vollkommen trocken sind, sollten sie wieder zusammengebaut und mit geschlossenen Schnallen an einem trockenen Ort eingelagert werden. Beim Zusammenbauen ist auch auf einen faltenfreien Sitz des Innenschuhs in der Schale zu achten. Andernfalls können Falten entstehen, die die Passform beeinträchtigen und beim nächsten Einsatz drücken. 

Sicherheitsausrüstung auf Tauglichkeit prüfen

Skistöcke, Helm, Skibrille, Protektor und Handschuhe sind in der skifreien Zeit ebenfalls an einem trockenen Ort einzulagern. Insbesondere der Helm sollte vor der Sommerpause gründlich gesäubert oder gar desinfiziert werden. Am Ende der Skisaison empfiehlt es sich, zu kontrollieren, ob die Ausrüstung noch gut in Schuss ist, oder ob etwa die Skibrille oder der Helm ersetzt werden müssen. Ist die Schutzausrüstung kaputt oder verschlissen, kann sie nicht mehr die gewünschte Sicherheit bieten. Bei Kratzern auf der Skibrille oder einem eingerissenen Teller am Skistock ist es sinnvoll, die Frühlingsmonate zu nutzen, um Ersatz zu besorgen. Damit vermeidet man Hektik am Anfang der neuen Saison und kann gleich optimal ausgestattet den Pistenspaß genießen. Ganz nebenbei können Frühlingskäufer oft das ein oder andere Schnäppchen machen. 

Foto Petra Rapp
Bekleidung waschen und neu imprägnieren 
Auch die Wintersportbekleidung bleibt „fit“ für den nächsten Winter, wenn sie sauber übersommert: Entweder Ski-Anzug, -Jacke oder -Hose in eine Fach-Reinigung geben oder selbst in der Maschine waschen. Aber Achtung: Es sollten nur Schonwaschmittel und keine Weichspüler benutzt werden, denn der verstopft die Poren der Bekleidung und die technischen Fasern verlieren ihre Funktionalität. Wichtig ist auch die Imprägnierung der Skibekleidung, die am besten mit einem Spray aufgetragen und durch anschließendes Einbügeln mit geringer Hitze fixiert wird.

Petra Rapp