Starker Auftritt von Jakob Lange beim FIS Sommer-Grand-Prix - Kiefersfeldener Kombinierer etabliert sich als Zwölfter im Gesamtweltcup in der Weltspitze

Jakob Lange, Foto DSV
Dass der für den WSV Kiefersfelden startende Flintsbacher Jakob Lange (Jg. 1995) zu den ganz großen DSV-Hoffnungen in der Nordischen Kombination gehört, hat er in der vergangenen Saison mit zahlreichen guten Weltcupplatzierungen, unter anderem als Zwölfter beim Weltcup in Lillehammer, eindrucksvoll bewiesen - und das trotz schwieriger Doppelbelastung Schule und Leistungssport. Jetzt hat der 19jährige sein Abitur in der Tasche und kann sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren, was bereits sehr erfolgreiche Früchte trägt: Bei den fünf Weltcupbewerben des FIS Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombinierer im August wurde Lange unter den 60 weltbesten Kombinierern Gesamtzwölfter.

Beim ersten Weltcup im sächsischen Oberwiesenthal kam Lange auf der K-95m-Schanze mit einer Weite von 97 Metern und sehr guten Haltungsnoten auf Platz 15 im Springen. Beim Lauf auf dem schweren Stadtkurs durch Oberwiesenthal, wo die Läufer von einem frenetischen Publikum begeistert angefeuert wurden, konnte sich Lange als schnellster deutscher Läufer auf den zwölften Gesamtplatz vorlaufen und war am Ende in der Kombination viertbester DSV-Starter. Beim zweiten Weltcup in Villach lag Lange nach dem Springen auf Rang 15. Erneut konnte er beim Laufen seine Laufstärke ausspielen und lief sich zusammen mit dem tschechischen Skiroller-Spezialisten Dvorak auf Rang 10 vor. Langeholte sich damit die erste Top-Ten-Weltcupplatzierung seiner Karriere. Er war wieder viertbester Deutscher und ließ dabei das gesamte französische Olympiateam hinter sich. Beim Doppelweltcup in Oberstdorf überzeugte Jakob Lange in der Qualifikation mit einer starken Sprungleistung und kam auf Rang acht. Im Wettkampf lief es nicht ganz so gut: Er landete auf Rang 24, konnte sich damit aber erneut für das Finale qualifizieren. Beim spektakulären Nightrace mit 4000 Zuschauern lieferte sich Lange bis kurz vor dem Ziel einen heißen Kampf mit dem Olympiasieger von Sotchi, Joergen Grabaak aus Norwegen. Den Norweger konnte Jakob Lange diesmal noch nicht schlagen. Er kam zwei Sekunden hinter Grabaak ins Ziel, wurde aber am Ende ausgezeichneter Dreizehnter noch vor seinem Mannschaftskollegen und vielfachem Weltmeister Timo Edelmann.

Jakob Lange, Foto DSV
Mit diesen großartigen Leistungen konnte sich Jakob Lange für das Finale der 30 weltbesten Kombinierer qualifizieren, das Ende August ebenfalls in Oberstdorf stattfand. Auf der K-120-m-Schanze gelang Lange im ersten Durchgang bei Windstille mit 128,5m und astreiner Telemark-Landung ein sensationeller Sprung, der ihn im Zwischenklassement auf den 5. Rang katapultierte. Im zweiten Durchgang landete Lange bei starkem Rückenwind auf 115,5 Metern, was ihn auf den 11. Gesamtrang zurückwarf. Im Rennen über 15 km gab er noch einmal alles, lag bis Kilometer 12 auf dem 10. Rang, musste dann aber den Belastungen der fünf Weltcups in acht Tagen Tribut zollen. Am Ende erreichte er aber mit dem 22. Platz über 15 km noch einmal ein sehr gutes Ergebnis und wurde damit in der Gesamtwertung des FIS Sommer-Grand-Prix ausgezeichneter Zwölfter. Jakob Lange war damit hinter dem starken DSV Siegertrio Rydzeck, Frenzel und Kircheisen viertbester Deutscher unter den 12 gestarteten DSV-Athleten. 

Bundestrainer Hermann Weinbuch zu den Leistungen von Jakob Lange: „Unser Ziel für diese Saison ist es, dass Jakob seine Sprungleistungen auf einem Level stabilisiert, dass er sich über die Qualifikation für den Kombinationswettbewerb keine Gedanken mehr machen muss. Dies ist ihm während des Sommer-Grand-Prix mit den Plätzen 15, 15, 24 und 11 hervorragend gelungen! Vom Laufvermögen ist Jakob mittlerweile an einem guten Tag in der Lage, weltweit mit jedem Läufer mitzugehen.“

Nächste Stationen für Jakob Lange sind die DSV-interne Acht-Schanzen-Tournee mit acht Sprungwettkämpfen in acht Tagen auf immer wechselnden Schanzen, bevor es zum Abschluss der Sommerwettbewerbe zur Deutschen Meisterschaft nach Hinterzarten geht. Petra Rapp