Mit Respekt in die neue Saison - Kombinierer Jakob Lange fit für den Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo

Jakob Lange beim Training im Inntal
Er rührt den Kuchen beim Interview einfach nicht an. Jakob Lange ist extrem konsequent und will sein ideales Wettkampfgewicht, das er sich in den letzten harten Vorbereitungswochen antrainiert hat, nicht gefährden. Der 20jährige Flintsbacher, der für den WSV Kiefersfelden startet, ist ohne größere Blessuren oder Erkrankungen über den Sommer gekommen und topfit für den Weltcupauftakt in der Nordischen Kombination Ende November im finnischen Kuusamo. 

Der junge Inngauer zählt weltweit zu den größten Talenten in dieser anspruchsvollen Sportart, die der DSV mit einem sehr starken Team um die beiden Topathleten Eric Frenzel (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und Johannes Rydzek (SC Oberstdorf) derzeit so eindrucksvoll dominiert. In der letzten Saison konnte sich Jakob Lange mit regelmäßigen Top-20-Plätzen in der erweiterten Weltspitze etablieren, sein bestes Einzelresultat war ein 13ter Platz in Seefeld, seinem „Lieblingsweltcup“. Jetzt, in seiner bereits dritten Weltcupsaison, will er die Ergebnisse der letzten Saison nicht nur bestätigen, sondern möglichst beständig unter den Top 15 finishen und unbedingt mindestens einmal ein Top-Ten-Resultat erzielen. Dass er das Potential dazu hat, weiß er und bekommt es auch von seinen Teamkollegen und Trainern immer wieder bestätigt. Beim diesjährigen Sommerweltcup in Oberstdorf, wo die gesamte Weltelite am Start war, holte er sich die Bestätigung auch im Wettkampf und wurde trotz Blessuren nach einem Sturz beim Rollern am Vortag mit der fünftbesten Laufzeit Gesamtzehnter. „Laufen war ja schon immer meine Stärke. Ich konnte jetzt schon noch einmal eine Schippe drauflegen und habe mich sicher weiter verbessert über den Sommer“, sagt er und freut sich, dass er jetzt völlig unbeschwert an den Start der Wintersaison gehen kann. Seit Mai hat er sein Abitur in der Tasche und ist seit August Mitglied beim Zoll-Skiteam in München, wo er wie viele andere DSV-Spitzensportler optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche sportliche wie später auch berufliche Karriere vorfindet. Seit dem Frühsommer hat er sich eine kleine Wohnung in Sonthofen angemietet, wo er seither gemeinsam mit Weltmeister Johannes Rydzek regelmäßig trainiert. „Johannes ist unglaublich stark und nicht umsonst Weltmeister. Da kann ich nur profitieren, wenn ich mit ihm gemeinsam trainiere“, sagt Lange. Er hat auch viel an seiner Sprungtechnik gearbeitet und auch hier Fortschritte gemacht. Die Saison, in der er dank seiner Silbermedaille bei der Junioren-WM ein fixes Startrecht im Weltcup hat und nicht mehr durch die im starken DSV-Team so schwierige Qualifikation muss, sieht er für sich als Aufbausaison. Die großen Ziele warten dann im Februar 2017 mit der Weltmeisterschaft und 2018 mit den Olympischen Spielen, wo er unbedingt dabei sein möchte. 

Jetzt wartet aber zuerst einmal die unglaublich Respekt einflößende Großschanze von Kuusamo auf Jakob Lange. „Das ist schon ein ziemlich schwieriger Einstieg in die Saison. Da ist es meist extrem kalt und die Schanze brutal windanfällig“, sagt er. Dann geht die Weltcupreise weiter ins norwegische Lillehammer. Zwölf Weltcupveranstaltungen insgesamt stehen auf dem Programm. Mit vielen Klimawechseln und sonstigen Reisestrapazen, die viel Energie fordern werden von Jakob Lange. Ein kleines Stück Kuchen darf es doch da dann schon mal sein. Petra Rapp