Skispaß auch mit Handicap - Skischulen in der Tiroler Zugspitzarena bieten Spezialskikurse für Behinderte

Foto: Skischule Snowpower Lermoos
Skifahren kann unglaublich Spaß und auch sehr stark machen. Anna Schaffelhuber ist eine starke Frau und wohl eines der erfolgreichsten Beispiele, wie der Skisport Menschen mit Behinderung vorwärts bringen kann. Die eloquente, querschnittgelähmte Monoskifahrerin war mit fünf Goldmedaillen der Star der 11. Winter-Paralympics 2014 in Sotchi und verhalf dem Behindertensport zu der Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit, die er schon lange verdient hat. So viele Goldmedaillen wie die in München lebende Niederbayerin hatte bislang nur Verena Bentele, inzwischen Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, bei den Vancouver-Spielen 2010 auf der Biathlon- und Langlaufstrecke eingeheimst. Und wer einmal Monoskifahrer live auf der Piste erlebt hat, weiß die Leistungen der Behindertensportler umso mehr zu schätzen.

Freiheit spüren im Schnee, seinem Körper beim Skifahren völlig neu begegnen, ihn dabei wieder lieben lernen und so Selbstbewusstsein für den Alltag tanken, das will auch Michael Fasser seinen Schülern mit Handicap möglich machen. Er ist Leiter der Skischule Snowpower in Lermoos und bietet zusammen mit weiteren Skischulen in der Tiroler Zugspitz Arena spezielle Behindertenbetreuung an. Die professionell dafür ausgebildeten Skilehrer der Skischulen in Lermoos, Ehrwald, Biberwier und Bichlbach haben es sich zur Aufgabe gemacht, dabei auf jede Beeinträchtigung individuell einzugehen. Ihr Motto: Aus dem Handicap kein Handicap zu machen. Die Skikurse werden für Menschen mit körperlicher Behinderung, mit geistiger Behinderung und mit Sehbehinderungen angeboten – je nach Beeinträchtigung im Einzel- oder Gruppenunterricht. 


Spaß im Bi-Ski
Foto Skischule Snowpower Lermoos
Das Skifahren erleben körperlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche bei Michael Fasser mit einem sogenannten Bi-Ski – einem Gerät aus einem Schalensitz aus Kunststoff, der auf zwei Ski befestigt ist und an dessen Rückseite eine Griffleiste für eine Begleitperson angebracht ist. Der Bi-Ski ermöglicht das Skifahren auch ohne den Einsatz der Arme, darf aber nur in professioneller Begleitung gefahren werden, um die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. Gemeinsam mit Michael oder einem der anderen Skilehrer geht es dann über blaue und rote Pisten oder auch mal in den Tiefschnee. 


Skifahren mit geistiger Behinderung 
Menschen mit Down-Syndrom, Autismus, ADS oder andern geistigen Einschränkungen bekommen in den Skischulen in Ehrwald, Lermoos und Bichlbach ebenfalls die Möglichkeit zum Skifahren – entweder in der Gruppe oder im Einzelskikurs. Mit spielerischen Übungen versuchen Michael Fasser und seine Skilehrer-Kollegen hier, die Bewegungsabläufe bei den Schülern zu automatisieren und eine Muskelerinnerung aufzubauen. Individuelle Betreuung und maximaler Skispaß werden dabei groß geschrieben, die Übungen den Fähigkeiten jedes einzelnen deshalb genau angepasst. 


Betreuung auch für Sehbehinderte 
Auch Sehbehinderte können in den Skischulen in Ehrwald und Lermoos Skisport erleben und lernen. Der wichtigste Faktor für das Skifahren mit Sehbehinderung ist der Begleitsportler. Einige Skilehrer besitzen in den beiden Skischulen dafür eine Sonderausbildung. Damit alles sicher für die Menschen mit Sehbehinderung und die anderen Skifahrer sicher abläuft, muss der Guide direkt hinter seinem Schützling fahren und ihm alle Informationen zurufen. Lautsprecher oder Funkanlagen erleichtern dem Skilehrer die Aufgabe. 


Kontaktadresse:
"No Handicap on Ski”: Michael Fasser, Skischule Snowpower Lermoos, www.ski-lermoos.net, Tel. +43 699 15673088, www.zugspitzarena.com, Telefon +43/5673/20/000.

Petra Rapp