Mit Geduld zurück - Kombinierer Jakob Lange etabliert sich im Weltcupteam und überzeugt in Südkorea mit Rang 13

Jakob Lange, (c)Romina Eggert
„Hab‘ Geduld, alle Dinge sind schwierig, bevor sie leicht werden“, besagt ein französisches Sprichwort. Ausreichend lange Geduld zu haben, ist nicht leicht für einen jungen Sportler, der auf dem Weg in die absolute Weltspitze war und dann durch eine schwere Knieverletzung weit zurückgeworfen wurde (wir berichteten). Aber der Nordische Kombinierer Jakob Lange (1995) vom WSV Kiefersfelden hat inzwischen gelernt, dass Ungeduld gerade in einer technisch und mental so diffizilen Disziplin wie Skispringen nichts bringt. Die besagte Leichtigkeit ist zwar nach dem schweren Sturz beim Springen in Seefeld vor knapp einem Jahr noch nicht wieder ganz da, aber in der Loipe ist er schon wieder extrem stark, was dem jungen Inngauer nach passablen ersten Weltcupergebnissen im Dezember und DSV-interner Qualifikation auch das Startrecht für die weiteren Weltcuprennen in dieser Saison eingebracht hat. 

Laufstark zu Weltcuppunkten 

laufstark - Jakob Lange, (c)Romina Eggert
Jakob Lange durfte so mit dem in dieser Saison alles dominierende DSV-Weltcupteam um die Stars der Szene wie Eric Frenzel, Fabian Rießle und Johannes Rydzek Anfang Januar in Lahti/Finnland an den Start gehen. Dort gelang es dem jungen Kombinierer auf den Strecken der diesjährigen Nordischen Ski-WM am zweiten Wettkampftag, auf den achtbaren 25. Platz nach vorne zu laufen. In der darauffolgenden Woche ging es nach Val di Fiemme/Südtirol zum Dreier-Weltcup mit zwei Einzelrennen über 10 km sowie dem 2er Teamsprint. Lange war nach dem Springen auf Platz 34, konnte sich dank seiner Laufstärke aber noch auf den 17. Platz vorkämpfen. Am Folgetag wurde der junge Flintsbacher von den Bundestrainern Weinbuch und Ackermann in das Team DSV 1 zusammen mit dem Schwarzwälder Manuell Faisst aus Baiersbronn gesetzt. Nachdem beide Athleten nicht die besten Sprünge erzielten, mussten sie auf Rang 13 mit 1,14 Minuten Rückstand an den Start gehen. Mit wiederum sehr starker Laufleistung kämpften sich die beiden Nachwuchsathleten noch auf den ausgezeichneten sechsten Gesamtrang nach vorne. Dabei erzielte Jakob Lange die viertschnellste Laufzeit aller Athleten. Am Abschlusstag konnte sich Jakob Lange noch einmal auf der sehr anspruchsvollen Strecke vom 37. Platz auf den guten 21. Gesamtrang verbessern und erneut Weltcuppunkte einfahren. Im französischen ChauxNeuve eine Woche später gelang es ihm trotz verkürzter Laufstrecke mit einfachem Streckenprofil noch einmal auf den 27. Platz in die Weltcupränge vorzulaufen. 


Chancenlos in Seefeld, Erfolg in Asien

Zum Auftakt der dritten Weltcupperiode ging es zum berühmten Seefeld-Triple, das reglementbedingt sehr sprunglastig ausgerichtet ist und bei dem Jakob Lange in der Vorsaison seinen Horror-Sturz hinnehmen musste. Seefeld war allerdings auch in diesem Jahr kein gutes Pflaster für Lange, so dass er hier erstmals in dieser Saison keine Weltcuppunkte erringen konnte. Umso erfreulicher, dass die Bundestrainer trotzdem an dem Flintsbacher festhielten und ihn für die große Asien-Tour nominierten.

Nach einer 30-stündigen Anreise-Odyssee zum Weltcup nach Pyeongchang/Südkorea zu den Anlagen der Olympischen Spiele 2018 ließ Lange dort bereits am ersten Wettkampftag mit einem 18. Rang aufhorchen. Am zweiten Wettkampftag nutzte er die Chance, dass einige Top-Athleten fehlten und konnte mit dem 26. Rang im Springen den Abstand zur Spitze vor dem Skaten etwas mehr in Grenzen halten. Mit der wohl bisher besten Laufleistung dieser Saison erzielte er am Ende Platz 13 im Gesamtklassement, holte sich damit nicht nur sein bisher zweitbestes Karriereresultat, sondern auch eine große Portion Balsam für die noch bisweilen verunsicherte, junge Sportlerseele auf dem Weg zurück.

Am kommenden Wochenende warten in Sapporo/Japan zwei weitere Weltcup-Bewerbe auf den jungen DSV-Athleten aus dem Inntal, der derzeit mit 91 Weltcuppunkten im Gesamtweltcup Rang 34 belegt. Petra Rapp

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