„Es war nicht mein Tag“ - Samerberger Skicrosser Paul Eckert belegt bei der WM Rang 23

Paul Eckert, Foto Gepa Pictures
Skicross ist ein spannender, faszinierender Sport. Zu viert in einem Heat, Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau. Nur die besten Zwei kommen weiter. Skicross ist aber auch ein sehr anspruchsvoller, fordernder und nicht ganz ungefährlicher Sport. Neben feinster Skitechnik und gutem Material ist auch Durchsetzungsvermögen gefragt und Stürze gehören einfach immer mal wieder mit dazu. Paul Eckert vom WSV Samerberg hat es in dieser Saison beim Weltcup-Rennen im Montafon ziemlich heftig erwischt. Ein spektakulärer Sturz kurz mit spürbaren Folgen bis zu den Freestyle-Weltmeisterschaften in der spanischen Sierra Nevada, wo am 18. März das Skicross-Rennen stattfand. 

„Die ersten Rennen haben eigentlich gut angefangen. Ich bin passabel gefahren und hatte ein gutes Gefühl. Mit Rang 11 und 12 in Val Thorens (Frankreich) war ich sehr zufrieden. Ich wollte in dieser Saison eine konstant gute Leistung bringen, mich von Rennen zu Rennen steigern, um dann natürlich schon einmal auf dem Podium zu stehen“, sagt der 26jährige. Doch dann kam Mitte Dezember das Rennen im Montafon. „Dort habe ich mir einen Wirbel gebrochen. Das hat mich doch mehr geschlaucht, als ich mir eingestehen wollte.“ Er fuhr trotzdem weiter, auch aus Angst, sonst komplett den Rhythmus und die Form zu verlieren und „‘raus zu sein“. In Innichen wurde er sogar Achter, doch mit permanenten Schmerzen fährt es sich einfach nicht gut. „Auch, wenn man es persönlich nicht will, schraubt der Körper einen Gang zurück und es geht nicht mehr so leicht.“ Auf den Wirbelbruch folgten bei Paul Eckert alt bekannte Bandscheibenprobleme, so dass er beim Heimweltcup am Feldberg dann doch pausieren musste, um eventuell für die WM wieder richtig fit zu werden. Die ersten Rennen in Schweden nach der Verletzungspause liefen dann erst einmal gar nicht. Eckert konnte sich dort nicht für die Finalheats qualifizieren. Dann in Russland mit Rang Acht das zweite Top-Ten-Resultat, beim letzten Formtest beim Weltcup in Kanada vor der WM wieder Rang 19. Ein ständiges Auf und Ab, auch für die Psyche.

Foto: Gepa Pictures
Die WM-Strecke in der Sierra Nevada erwies sich als kein sonderlich gutes Pflaster für Paul Eckert wie auch den Rest des DSV-Teams. Eckert, bei der WM in Kreischberg im Vorjahr ebenso auf Rang Vier wie seine in dieser Saison verletzte DSV Kollegin Julia Eichinger (SV Neureichenau), ist schon beim Qualifikationsrennen am vergangenen Samstagvormittag mit Rang 29 gerade noch in die Finalheats gerutscht. Dort war dann im Achtelfinale aber bereits Schluss für den Samerberger, für den es am Ende nur zu Rang 23 reichte. „Ich habe mir mehr erhofft, konnte aber mein Potential nicht abrufen und bin nicht richtig ins Fahren gekommen. Es war einfach nicht mein Tag. Ich habe zu viele kleine Fehler gemacht, die sich in Summe dann bemerkbar machen. Nicht nur für mich, sondern für das ganze Team ist es nicht so gelaufen. Wir haben uns schon sehr eine Medaille gewünscht. Dass wir am Ende wieder mit einem vierten Platz (Heidi Zacher, SC Lenggries bei den Frauen) zufrieden sein müssen, ist schon irgendwie bitter“. In der Weltcupgesamtwertung belegt Paul Eckert hinter dem bei der WM verletzten Tim Hronek (SV Unterwössen, Rang 14) und Daniel Bohnacker (SC Gerhausen, Rang 18) als drittbester DSV-Athlet Rang 26. 

Jetzt heißt es für den Samerberger erst einmal Abstand finden, den lädierten Rücken auskurieren und neue Kräfte und Motivation sammeln für die kommende Olympiasaison. Bevor es aber in den wohlverdienten Urlaub geht, muss er noch einige Prüfungen an der Uni nachholen, die er Weltcup bedingt versäumt hat. Petra Rapp