Mit Geraldine Fasnacht am Bec de Rosses in Verbier - Am 3. April Finale der Freeride World Tour


 Géraldine Fasnacht, Foto Columbia/D. Carlier
Verbier, im März. Die Sonne strahlt. Eine unglaubliche Kulisse mit Mont Blanc, Grand Jorasses und zig Viertausendern rundherum. In der Ferne das Matterhorn. Ganz nah: der legendäre Nordhang Bec des Rosses, wo jedes Jahr das große Finale der Freeride World Tour ausgetragen wird. Zum Teil über 50 Grad steil – kaum vorstellbar, dass sich hier jemand auf Ski oder Board herunterstürzt. Die Walliserin Géraldine Fasnacht (36) hat sich hier schon oft heruntergestürzt. 

 Géraldine Fasnacht, Foto Columbia/D. Carlier
Die Snowboarderin und Basejumperin lebt in Verbier und hat dreimal das berühmte Verbier Xtreme, mehrere Etappen der Freeride-World-Tour und insgesamt 23 Podestplätze auf der Freeride Worldtour gewonnen. Heute fährt sie zwar keine Wettkämpfe mehr, macht aber nicht weniger Spektakuläres mit ihrem Snowboard oder ihrem Wingsuit, mit dem sie als erster Mensch 2014 vom Matterhorn sprang. Mitte Dezember 2016 ist ein Film über ihre letzten Abenteuer erschienen (Project 4634) und sie plant schon wieder neue, atemberaubende Aktionen, über die sie aber noch nicht viel verraten will. Eine ziemlich unerschrockene, starke Frau, die ihr Leben und ihre sportiven Outdoorpassionen lebt - auch, wenn sie dabei dem Tod schon öfter in die Augen schauen musste. 

Foto Columbia/David Carlier
Sie geht ihren ganz eigenen Weg, lebt ihr Leben, mit vollem Einsatz und ganz großer Leidenschaft. Seit knapp 15 Jahren unterstützt der amerikanische Outdoor-Hersteller Columbia Géraldine Fasnacht, weshalb sie gerade ein paar Tage mit einer internationalen Gruppe unterwegs ist und die neuen Freeride- und Skiprodukte für den kommenden Winter auf Herz und Nieren prüft. #testedtoughAlps nahe am Europasitz von Columbia in Genf, ein Homerun für Géraldine wie die Columbia-Europaleute, die gerne und mit Stolz ihren amerikanischen Gästen die grandiose Szenerie der Walliser Alpen hier zeigen. Hauptsitz der Columbia Sportswear Company ist in Portland, wo über 40 Jahre lang eine andere starke Frau das Zepter in der Hand hatte. Gert Boyle ist inzwischen zwar 93, kommt aber immer noch mehrmals wöchentlich in das Headquarter, „um zu schauen, was die Jungs da so treiben“. 

Was hier, wenn Wetter und Verhältnisse mitspielen, voraussichtlich morgen, am 3. April, die besten Freeskier und Freerider der Welt beim letzten Contest der zehnten FWT-Saison treiben werden, wird den vielen Zuschauern einmal mehr den Atem rauben. Sechs Skifahrerinnen, vier Snowboarderinnen, zwölf Skifahrer und sechs Snowboarder kämpfen um die vier Weltmeistertitel. Beste Chancen bei den Skifahrerinnen hat die Gesamtführende Lorraine Huber aus Lech am Arlberg (AUT). 

Die Teilnehmer, die sich beim dritten FWT-Stopp in Fieberbrunn in Österreich qualifiziert hatten, werden am 3223 m hohen Gipfel des „Bec“ in den extrem exponierten und felsdurchsetzten Steilhang starten. Der 500-Höhenmeter-Hang gilt als technisch anspruchsvollste Abfahrt der Saison. Die weiblichen Athletinnen beginnen ihren Lauf etwas tiefer am Petit Bec (3020 m).  

In drei der vier Kategorien ist der Kampf um die Weltmeistertitel noch offen. Lorraine Huber liegt bei den Skifahrerinnen nach zwei Saisonsiegen und einem zweiten Platz in Führung, kann aber noch von Arianna Tricomi (ITA) abgefangen werden, die ebenfalls über zwei Siege verfügt. Titelverteidigerin Eva Walkner (AUT) ist punktgleich mit Jackie Paaso (USA) Dritte. Bei den Snowboarderinnen liegen Marion Haerty (FRA) und Shannan Yates (USA) eng zusammen, während bei den Snowboardern Sammy Luebke (USA) uneinholbar führt und in Verbier daher seine Titelverteidigung feiern darf. Thomas Feurstein (AUT) ist Vierter. Besonders spannend ist die Situation bei den Skifahrern. Hier liegen Loïc Collomb-Patton (FRA), Léo Slemett (FRA) und Kristofer Turdell (SWE) punktgleich an der Spitze. Fabio Studer aus Koblach (AUT) ist Neunter. 

G. Fasnacht, Autorin P. Rapp, Foto David Carlier
Zuschauer können das Geschehen am Bec live vom Col des Gentianes aus verfolgen. In Verbier selbst finden das ganze Wochenende über öffentliche Live-Konzerte, Après-Ski-Aktivitäten und Autogrammstunden im Event Village statt. Der komplette Wettkampf wird live auf www.freerideworldtour.com übertragen. Red Bull TV zeigt die Runs der Herren live und die Runs der Damen in der Aufzeichnung. Aktuelle Informationen unter www.freerideworldtour.com und auf den Social-Media-Kanälen der FWT. Géraldine wird es sich übrigens diesmal ganz entspannt von unten anschauen. Petra Rapp