Brettl-Zauber - Die neue Skigeneration verspricht präzisen wie komfortablen Spaß im Schnee


Foto: Marker Dalbello Völkl / Adam Clark
Lockere Schwünge im frischen Weiß, lässiges Cruisen auf frisch präparierten Pisten oder Adrenalin pur im steileren Abseits – wer dem nahenden Winter schon entgegenfiebert und diesen einfach nur in seiner ganzen Leichtigkeit unbeschwert genießen will, darf sich freuen: Die Hersteller präsentieren Ski, die auf jeder weißen Spielwiese überzeugen. Mit einer Leichtigkeit, die dank Hightech-Materialien und neuen Konstruktionsweisen ihren Preis haben, dafür aber auch viel Spaß machen. Und das, obwohl die Ski seit ein paar Jahren wieder etwas an Länge und Mittelbreite zunehmen. Warum? Kurze und extrem taillierte Ski waren oft ziemlich anstrengend zu fahren. Mehr Länge bringt Laufruhe und Sicherheit, neue Skigeometrien auch einen breiteren Einsatzbereich. 


Pistenski mit mehr Präzision
Zwar zieht es immer mehr Skifahrer ins freie Gelände, doch die mit Abstand meisten Fahrer sind nach wie vor auf der Piste unterwegs. Denen verspricht die neue Pistenski-Generation jetzt noch mehr Agilität und Präzision auf präpariertem Schnee. Fast alle namhaften Hersteller haben für diesen Winter ihre entsprechenden Modelle mit Technologien aus dem Rennsport verbessert und tragen so dem Wunsch der Skisportler nach mehr Geschwindigkeit und perfekten Carving-Kurven Rechnung. In den Regalen warten nahezu FIS-taugliche Pistenmodelle – und das nicht nur für Männer. Neueste Renntechnologien sollen dabei sowohl den Weltcupathleten als auch Hobby-Skisportlern das Steuern erleichtert und sich wendiger und bei höheren Geschwindigkeiten stabiler fahren. Die Hersteller arbeiten mit neuen Materialien zur Schwingungsabsorption, die Laufruhe und Kurvendynamik versprechen. Für sehr sportliche Fahrer soll eine neun Millimeter original Weltcup-Bindungsplatte und ein Racefinish der Stahlkanten mit 0,8 Grad eine direkte Kraftübertragung möglich machen. Ein anderer Hersteller hat seine Modelle für die Pistencracks mit einer vorgespannten Karbonplatte unter der Bindung und zwei pfeilförmigen Titanverstärkungen versehen, mit denen kraftvollere Manöver gelingen sollen, ohne dabei die Muskulatur eines Weltcupfahrers haben zu müssen. Für die Fans dieser Skikategorie heißt es aber wahrscheinlich, meist sehr früh aufzustehen. Ansonsten wird es schwer, auf den doch meist stark frequentierten Pisten die Ski mit der entsprechenden Geschwindigkeit auch auskosten zu können, ohne andere dabei zu gefährden.


Für größtmögliche Vielfalt – die Allmountain-Modelle
Für alle Skifahrer, die nicht nur auf der Piste, sondern mit ein- und demselben Ski auch im Gelände fahren möchten, gibt es in diesem Winter ein großes Angebot an leichten, stabilen und sportlichen Modellen. Die Hersteller haben vor allem an den Details gefeilt. Eine Lauffläche mit Nanopartikeln aus Karbon - bislang nur im Spitzensport eingesetzt – soll für noch bessere Widerstandsfähigkeit und ideale Gleiteigenschaften in allen Schneearten sorgen. Neuartige, dreidimensionale Bauweisen mit mehrfach gefalteten Gewebelagen im Bindungsbereich versprechen, die sportliche Fahrweise und Agilität auch bei wechselnden Bedingungen zu unterstützen, indem sie einen erhöhten Kantengriff und eine lebhaftere Rückfederung des Skis in der Kurve erzeugen. Dämpfungssysteme, die wie das Chassis eines Autos über eine dreiteilige, vertikale Seitenwange, teils aus viskoelastischem Material, Vibrationen aufnehmen und laut Hersteller die Verteilung von Abstoß und Kraft verteilen oder neuartige Natur-Flachsfasern, die als Bandfasern geformt und wie Fiberglas im Ski verlegt werden und mehr Dämpfung bei gleichzeitiger Härte und Stabilität versprechen… Moderner Skibau ist schon lange eine Hightech-Spielwiese. 


Die Aufsteiger - Freeride/Backcountry/Touring
Mit Hightech unter den Füßen suchen aber immer mehr Skifans den Weg zurück in die unberührte Natur. Freeriden und das klassische Tourengehen wachsen immer mehr zusammen, auch in Sachen Ausrüstung. Fast alle Hersteller bieten für Freerider, die mit kurzen Aufstiegen unberührte Tiefschneehänge erreichen wollen, neue oder überarbeitete Modelle an, die durch noch weniger Gewicht einen verringerten Kraftaufwand bei Aufwärtspassagen bieten, trotzdem in der Abfahrt aber richtig Spaß machen und in jeder Situation extrem stabil bleiben - auch bei schwierigen Schneebedingungen. Verändert wurden dafür zum Teil die Ski-Geometrien, die Schaufeln und teilweise auch Skikerne wurden abgespeckt und zeigen sich jetzt oft flacher und dünner. Und sie werden immer breitbandiger und machen auch beim Ausflug auf die Piste eine immer bessere Figur. Auch der moderne Tourenski muss für alle Verhältnisse gewappnet sein und in jeder Schneeart perfekt funktionieren.

Neben den absoluten Leichtgewichten, die teils unter einem Kilo pro Ski liegen und speziell für Bergauf-Racer mit Mini-Bindungen versehen sind, kommen jetzt immer mehr Modelle, die auch in Sachen Torsionssteifigkeit, Kantengriff und Dämpfung souverän abschneiden. Dank Rockerkonstruktionen schweben die damit dynamischeren Ski durch den Tiefschnee, weder Spitze noch Ende tauchen zu weit ein. Verantwortlich für immer leichtere Gewichte der Tourenski sind neben bewährten Holzkernen etwa extrem stabiles Titanal und High-Tech Carbon-Mixturen, die in der Raumfahrttechnologie verwendet werden. Teilweise wurde auf Kanten an Ski-Spitze und -Ende verzichtet. Jedes Gramm zählt schließlich auf dem Weg hinauf beim immer beliebter werdenden Tourengehen. Petra Rapp