Olympische Winterspiele: Skicrosser Paul Eckert hochmotiviert

Paul Eckert, Foto pr
Der DSV-Skicrosser Paul Eckert (WSV Samerberg) hat beim letzten Weltcuprennen im kanadischen Nakiska den ersten Weltcupsieg seiner Karriere eingefahren und mit ihm auch erstmals viel Aufmerksamkeit. „Ich habe mich riesig über die ganzen Glückwünsche gefreut. Es war eher Genuss als Belastung und der Medienrummel war gar nicht so wild. Ich habe zwar schon gemerkt, dass das Interesse an mir gestiegen ist, aber ich denke nicht nur wegen meines Weltcup-Sieges, sondern auch, weil unsere bisherigen Top-Fahrer Heidi Zacher und Daniel Bohnacker diesmal aufgrund ihrer Verletzungen nicht bei Olympia dabei sein können“, so der sympathische und wie immer bescheidene Inngauer

P. Eckert vor zwei Jahren in Pyeongchang, (c) Gepa Pictures
Sein Ziel bei den Olympischen Spielen ist ganz klar eine Medaille. "Aber nicht nur bei mir, sondern bei allen Skicross-Athleten, die in den Heats an den Start gehen werden. Das Fahrerfeld ist so dicht zusammen und alle sind so gut, dass auch alles passieren und jeder gewinnen kann", sagt Eckert. Mit seinem zweiten Platz beim Testrennen vor zwei Jahren in Pyeongchang und mit seinem Weltcup-Sieg fühlt er sich gut für das Rennen gerichtet. "Aber planen kann man bei uns ja eh nichts. Es gibt einfach viel zu viele Variablen, die man nicht beeinflussen kann. Daher einfach fahren und das Beste geben.“ 

Das DSV Skicross-Team mit den Athleten/innen Julia Eichinger (SV Neureichenau) und Celia Funkler (TSV 1860 München) bei den Damen und Paul Eckert (WSV Samerberg), Tim Hronek (SC Unterwössen) und Florian Wilmsmann (TSV Hartpenningreist am 15. Februar nach Südkorea. Die Skicross-Wettkämpfe finden am 21. Februar statt. „Es ist natürlich schade, dass wir bei der Eröffnungsfeier nicht teilnehmen können, aber es geht im Anschluss gleich weiter nach Russland zum nächsten Weltcup. Wenn wir Olympia von Anfang bis Ende inklusive Russland geplant hätten, wären wir vier Wochen am Stück unterwegs. Das wollten wir vermeiden.“ Im Gepäck wird Paul Eckert neben voraussichtlich sechs bis acht Paar Ski und sonstiger Ausrüstung auch zwei spezielle Maskottchen haben: „Das Glücksschwein von meiner Freundin und der Schutzengel von meiner Mama, beides kleine Stofffiguren, die ich immer bei den Rennen dabeihabe.“ 

Paul Eckert beim Starttraining auf der Reiteralm, Foto pr
Den letzten Feinschliff vor Olympia holen sich die Skicrosser im Crosspark auf der Reiteralm und in Grasgehren im Allgäu. „Der Start der olympischen Strecke ist mit nichts vergleichbar, was wir sonst in dieser Saison im Weltcup hatten. Daher haben wir versucht, diesen Bewegungsablauf so gut es geht auf der Reiteralm zu trainieren. In Grasgehen werden wir dann noch Vierer-Heats fahren.“ 

In Korea haben die Athleten dann vor Ort noch zwei bis drei Tage Training auf dem Kurs. Ein wenig schade findet es Paul Eckert, dass die Skicrosser nicht im olympischen Dorf, sondern in einem Hotel an den Wettkampfstrecken wohnen. „Im Dorf hatten sie keine Betten mehr für uns, soweit ich das richtig mitbekommen habe, da sie sich bei der Planung verrechnet haben und das Dorf zu klein ist.“ Ob er groß Zeit haben wird, überhaupt etwas vom olympischen Geist mitzubekommen? „Wir sind da leider doch recht ab vom Schuss und haben mit den anderen (abgesehen von Freestyle), glaube ich wenig Kontakt. Der Fokus liegt aber sowieso ganz klar auf unserem Wettkampf. Aber im Anschluss haben wir hoffentlich noch Zeit, uns auch andere Sportarten anzuschauen.“ Petra Rapp