Nordische Kombination: Starkes Saisonfinale von Jakob Lange

Jakob Lange, Foto mariegrafie.de_Marion Grumbd 
Inngauer Kombinierer überzeugen in Russland. Jakob Lange (WSV Kiefersfelden) zweimal auf dem Podest und als Fünfter bester DSV-Athlet in der Continental-Cup-Gesamtwertung. Luis Lehnert (WSV Oberaudorf) siegt im Sprint-Wettkampf. 

Nischni Tagil im mittleren Ural nördlich von Jekaterinburg. Die russische Stadt war Mitte März Austragungsort für das diesjährige Saisonfinale des Continentalcups der Nordischen Kombinierer. Eine weite Reise für Jakob Lange (WSV Kiefersfelden), der am Ende dieser Saison dort noch einmal zeigen wollte, dass er nach langer Krankheitspause (wir berichteten) jetzt wieder auf einem guten Weg zurück in den professionellen Wettkampfsport ist. Mit dabei war auch Luis Lehnert vom WSV Oberaudorf. Beim dortigen Triple mussten am Freitag ein Einzel mit einem Sprung und 5-Kilometer-Sprint, am Samstag ein Sprung plus 10-Kilometer-Rennen im Massenstart und am Sonntag zum Finale zwei Sprünge und ein abschließender 15-Kilometer-Lauf bewältigt werden. 

Mit am Start bei diesem sehr stark besetzten COC-Finale waren neben den russischen und tschechischen WM-Startern ebenso das norwegische Team in Bestbesetzung sowie das Team Austria mit den weltcuperprobten Startern Philipp Orter und Thomas Jöbstl. Nach einem guten Saisoneinstand mit mehreren Top-10-Plätzen konnte sich der Jakob Lange im weiteren Verlauf der Saison immer besser in Szene setzen. Der 23jährige hat durch seine lange Krankheitsphase gelernt, was er seinem Körper zumuten darf und wie wichtig Regenerationsphasen in einer so anspruchsvollen Sportart sind, will man langfristig in ihr bestehen. Nach einem fünften Platz Ende Januar im slowenischen Planica und dem vierten Platz Ende Februar in Eisenerz/Österreich ging es für Jakob Lange deshalb vor dem Saisonfinale noch einmal in eine dreiwöchige Wettkampfpause, um richtig Kraft zu tanken. Dabei verzichtete Jakob Lange sogar auf den Deutschlandpokal in Oberstdorf, um sich voll auf seinen persönlichen Saisonhöhepunkt in Russland vorzubereiten. 

In Nischni Tagil ging es dann auf eine HS 100 Sprungschanze. Ausgeruht und bestens von seinen Trainern eingestellt, zeigte Jakob Lange hier seine besten Saisonleistungen im Sprungbereich. Er erreichte jeweils Sprungplatzierungen im ersten Drittel des Feldes, welche ihn aufgrund seiner Laufstärke in eine hervorragende Ausgangssituation brachten. Im Sprint konnte er sich so den 8. Platz sichern, wo mit einer starken Leistung Luis Lehnert vom WSV Oberaudorf siegte. Im Massenstart und im finalen 15-Kilometer-Wettbewerb schaffte Lange jeweils den Sprung aufs Podest und holte sich als bestplatzierter DSV-Starter die Plätze 2 und Platz 3. Lehnert kam auf die Plätze 6 und 12. 

Für Jakob Lange endete die Comeback-Saison damit sehr zufriedenstellend: „Ich habe meine Saisonziele erreicht und freue mich sehr, wieder zurück im Wettkampfgeschehen zu sein“, sagt der Flintsbacher, der im Continental Cup bereits wieder mit Bestzeiten in der Loipe brillierte. Und auch auf der Schanze kommt er immer besser zurecht, so dass er sich als bester DSV-Starter unter 95 gewerteten Kombinierern aus 14 Nationen auf den fünften Platz in der COC-Gesamtwertung platzieren konnte. Luis Lehnert kam im Endklassement auf Rang 13. Lange konnte zusätzlich in seinen Weltcupstarts im sächsischen Klingenthal bei beiden Einsätzen Weltcuppunkte einfahren. Durch seine Leistungen in der letzten Continentalcup-Periode im russischen Nischni Tagil sicherte Jakob Lange außerdem noch einen zusätzlichen Weltcupstartplatz für den DSV für die erste Wettkampfperiode der nächsten Weltcupsaison. 

Nach dem Saisonfinale wird Jakob Lange jetzt noch ein paar Radrennen sowie einige Straßenläufe absolvieren, bevor es endgültig in den wohlverdienten Urlaub geht. Petra Rapp