Dreifach-Sieg für Jakob Lange in den USA - Perfekter Saisoneinstieg beim Continental Cup für den Kombinierer des WSV Kiefersfelden

Jakob Lange, Foto Jan Simon Schäfer
Mitte Dezember fand in den USA die Continental-Cup-Serie der Nordischen Kombinierer statt. Mit am Start war der Flintsbacher Jakob Lange, der verletzungs- und krankheitsbedingt lange pausieren musste (wir berichteten) und nach zuletzt stark ansteigender Form jetzt wieder auf einem vielversprechenden Weg zurück zu sein scheint. Er reiste mit dem DSV-B-Kader zu dieser Wettkampfserie, bei der es auch darum ging, mit guten Leistungen nach Möglichkeit einen zusätzlichen Weltcupstartplatz für den DSV zu erkämpfen. 


Hohe Anforderungen in Park City 

Neben der strapaziösen, fast 25-stündigen Anreise mussten die Athleten in Park City zusätzlich die Höhenlage der Wettkampfstätten verkraften. Die Sprungschanze im Utah Olympic Park liegt auf 2000 Meter Meereshöhe, die Laufstrecke in Soldier Hollow auf 1600 Metern. Jakob Lange vom WSV Kiefersfelden kam vom ersten Trainingssprung an auf der K-90-m Schanze bestens mit den Wettkampfanlagen zurecht. Im Feld der 49 Athleten aus 13 Nationen erreichte der 24jährige dabei im ersten Wettkampfsprung für den 10-Kilometer-Gundersen-Wettbewerb den ausgezeichneten fünften Platz mit sehr guten Haltungsnoten von 17,5 bis 18,5 und einer Weite von 94 Meter. Im anschließenden Laufwettbewerb auf der Loipe in Soldier Hollow machte der laufstarke Inngauer mit überlegener Laufbestzeit alles klar und gewann den 1. Continental-Cup der Saison mit einer Minute Vorsprung vor den weltcuperfahrenen Norwegern Soetvik und Naesvold sowie dem österreichischen Team-Bronzemedaillengewinner Gerstgraser. 

Tags darauf im zweiten Wettbewerb, dem Massenstart, bei dem zuerst gelaufen und im Anschluss gesprungen wird, erreichte Jakob Lange erneut die Bestzeit zeitgleich mit dem Österreicher Gerstgraser. Bei diesem Wettkampfformat wird gleichzeitig losgelaufen, so dass die etwas schwächeren Läufer durch den Windschatten immer etwas im Vorteil sind. Bestens eingestellt von B-Kader-Trainer Conny Kreiselmeier erreichte Jakob Lange erneut einen ausgezeichneten Sprung auf 90,5 Meter mit Höchstnoten im Haltungsbereich bei starkem Rückenwind und konnte auch diesen Wettkampf überlegen mit erneut knapp einer Minute Vorsprung für sich entscheiden. Auf den zweiten Platz kam der Italiener Raffaele Buzzi vor dem erneut starken Österreicher Gerstgraser. 

Ohne Pause ging es tags darauf zum dritten Wettbewerb innerhalb 48 Stunden, er erneut Gundersen-Modus (zuerst Sprung, dann Lauf) ausgetragen wurde. Trotz der vorangegangen Belastungen zeigte Jakob Lange auf der Schanze den wohl besten Sprungwettbewerb seiner Karriere. Mit Top-Material von Techniker Roland Schmid versorgt und mit der Tageshöchstnote für die Haltung mit Wertungen von 18,0 bis18,5 erzielte Jakob Lange den ausgezeichneten zweiten Platz in diesem Sprungwettbewerb knapp hinter dem dominierenden Österreicher Deuschl, der alle drei Sprungwettbewerbe für sich entscheiden konnte. 

Zum Athleten der Woche gekürt 
Für den laufstarken Lange war dies eine hervorragende Ausgangslage. Nachdem er den Österreicher Deuschl bereits nach einigen hundert Metern eingeholt hatte, beschränkte sich der Inngauer darauf, das Rennen locker von der Spitze aus zu kontrollieren. Mit einem erneut großen Vorsprung von 35 Sekunden auf den Österreicher Gerstgraser und den Norweger Naesvold holte sich Jakob Lange den Triple-Erfolg im diesjährigen Continental-Cup. Die drei Athleten erkämpften für ihre Nationen jeweils auch einen zusätzlichen Weltcupstartplatz für die Weltcups in Predazzo/ITA, Oberstdorf und für das Seefeld-Triple im Januar. Nach diesem Triple-Erfolg wurde Jakob Lange von der FIS für seine Ausdauer und seinen Kampfgeist, die ihn zu diesem bemerkenswerten Comeback nach seiner langen Verletzungs- und Krankheitsphase verholfen haben, zum "Athleten der Woche" gekürt. 

Der Kombinierer vom WSV Kiefersfelden scheint nun endgültig wieder den Anschluss geschafft zu haben und konnte sich mit diesem Triple-Erfolg sicher auch wieder für höhere Aufgaben empfehlen. Petra Rapp