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| Foto: Petra Rapp |
St. Anton am Arlberg gilt als Wegbereiter des alpinen Skisports, als Wintersportgebiet der Superlative mit Weltruf. Doch das Tiroler Bergdorf mit seinen 2.470 Einwohnern und den Nachbarorten Pettneu, Flirsch und Strengen will trotz steter Investitionen seine Ursprünglichkeit und seinem traditionellen Charme bewahren.
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| Foto: Petra Rapp |
Seit 29. November laufen die Lifte in St. Anton. Die künstliche Beschneiung funktioniert perfekt. So ist auch Anfang Dezember Pistenspaß auf nahezu allen markierten Skiabfahrten im Skigebiet Arlberg möglich, nachdem Frau Holle sich bis dato nur auf der Alpensüdseite und in Osttirol so richtig ausgetobt hat. Noch ist es relativ ruhig hier im Ort, nur wenige Urlauber sind unter den Besuchern, die den kleinen, aber sehr feinen Weihnachtsmarkt rund um den 34 Meter hohen Weihnachtsbaum genießen. Dort dürfen nur ausgewählte Einheimische ausstellen und es werden nur selbstgemachte Produkte verkauft.
Hier ist er spürbar, der ursprüngliche Charme des Tiroler Bergdorfs. „Den wollen wir uns unbedingt bewahren und auch im Winter wieder intensivieren“, sagt Tourismusdirektor Martin Ebster. Mehr Qualität und Authentizität statt Massentourismus soll Einzug halten in der auf 1.300 Metern gelegenen Gemeinde. Fast scheint es, als genießen die Einheimischen noch einmal intensiv die Ruhe vor dem Ansturm, der sie auch in diesem Winter erwartet, wenn wieder unzählige Gäste aus 50 Nationen die rund 15 000 Gästebetten belegen und sich beim Après Ski beim Moserwirt schon mal bis zu 4000 Menschen tummeln werden. Betrunkene Skifahrer im Ortskern dann abends inklusive.
Fotos: Petra Rapp
Sehenswertes Skimuseum
„Après Ski kann man bei uns auch anders, niveauvoller“, sagt Ebster und meint beispielsweise das schöne, idyllisch aber dennoch zentral in Skipistennähe gelegene Museum Restaurant-Cafe. Es ist gleichzeitig Ski- und Heimatmuseum und ein wahrlich besuchenswertes Kleinod der St. Antoner Zeitgeschichte, für alpine Skifans sowieso.
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| St. Antons Tourismuschef Martin Ebster, Foto Petra Rapp |
Hier erfährt man alles zur Entwicklung des Ortes vom armen Bauerndorf, in dem 1901 der berühmte Ski-Club Arlberg gegründet wurde, der heute weltweit rund 8.000 Mitglieder aus 61 Ländern zählt. Ein Ort, in dem Hannes Schneider im Winter 1921/1922 den „Skikurs“ erfand und damit einen Meilenstein der Skigeschichte setzte. Wo 1937 mit der Galzigbahn eine der ersten Gondeln im Alpenraum entstand und 1955 von Landwirtschaft auf Tourismus umgestellt wurde. Mit der Ausrichtung der Alpinen Ski-WM 2001 und den damit verbundenen Investitionen hat sich St. Anton endgültig in ein Wintersportgebiet der Superlative entwickelt.
Das Arlberger Dorf ist heute Mitglied bei „Best of the Alps“, ein Zusammenschluss der 12 traditionsreichsten Alpenorte Europas, und alle zwei Jahre Austragungsort eines alpinen Weltcuprennens. Neben Rennlaufbegeisterten und anspruchsvollen Pistenenthusiasten lockt St. Anton zudem jede Menge Off-Piste-Fans an.
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| Foto: TVB St. Anton am Arlberg |
Skivergnügen de luxe
Wie schnell St. Anton vom perfekten Pisten- zum Powderparadies wird, erleben wir am nächsten Tag. 50 Zentimeter Neuschnee in der Nacht verzaubern den Ort in einen Wintertraum und lassen die Tiefschneeherzen höherschlagen.
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| Foto: Petra Rapp |
Wer will kann hier 88 Lifte und Bahnen nutzen, darunter die brandneue Schindlergratbahn, eine hochmoderne 10er-Gondel, in die 22 Millionen Euro investiert wurde und die den alten Sessellift ersetzt.
Man kann sich sportlich auf 305 Kilometern markierten Skiabfahrten und in 200 Kilometern Variantenabfahrten im freien Gelände intensiv ausleben. Von der Valluga, mit 2.811 Metern höchste Bergstation am Arlberg, über die Ulmer Hütte bis nach St. Anton wartet mit neun Kilometern die längste Abfahrt. Wer es noch alpiner mag, kann zudem von der Riffelbahn-II-Bergstation auf Tirols einzigen Winterklettersteig kraxeln, wo eine 850 Meter lange, gesicherte, hochalpine Gratüberschreitung wartet und danach traumhafte Abfahrten im freien Gelände durchs Malfontal oder via Moostal zurück nach St. Anton locken. Das sollte man, ist man kein Tourenprofi, allerdings besser mit Bergführer machen.
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| Foto: Petra Rapp |
Aber man soll sich ja ab und zu ein paar Highlights im Leben gönnen und es muss ja nicht gerade in der teuren, viel besuchten Hauptsaison sein. Petra Rapp